DU BIST EIN KUNSTWERK GOTTES- WARUM WIR UNSEREN WERT NICHT IN FRAGE STELLEN SOLLTEN
27.08.2020
„Gott arbeitet an der äußeren und inneren Vollendung des Werks, das du darstellst. Er ist unablässig mit dir beschäftigt. Jeder Mensch ist eine in Ausführung befindliche Arbeit, die sich langsam, aber unaufhaltsam ihrer Vollkommenheit nähert. Jeder von uns ist ein unvollendetes Kunstwerk, das darauf wartet und danach strebt, vollendet zu werden. Gott widmet sich jedem Einzelnen von uns, denn das Menschsein ist wie die höchste Schreibkunst und jeder einzelne Punkt ist gleichermaßen wichtig für das Gesamtbild.“
aus: Elif Shafak, Die vierzig Geheimnisse der Liebe
„Ich bin nicht genug“ ist eine der stärksten und verbreitetsten Überzeugungen, die wir als Menschen unbewusst in uns tragen. Es betrifft nahezu jeden und ist häufig die Wurzel allen Übels.
Dieser tief verankerte Glaubenssatz ist einer der Hauptursachen dafür, dass wir Beziehungsprobleme oder Konflikte mit anderen haben, unseren Weg nicht finden, nicht das Leben führen, das wir uns wünschen und uns klein und schlecht oder aus der Balance geraten fühlen.
Diese Überzeugung ist sehr alt. Ganzen Generationen vor uns wurde übermittelt und weitervererbt, dass sie nicht gut genug sind. Es gibt nur wenig Menschen, unabhängig von Status und Alter, die wirklich in sich selbst ruhen, wissen wer sie sind, was sie können, diesem Wissen vertrauen und im Einklang damit leben.
Das, was uns das oben genannte Zitat aus dem Roman übermitteln will, ist eine einfache Wahrheit, mit sehr viel Gehalt und Kraft.
Wir kommen als Mensch nicht als weißes Blatt und ohne Informationen auf diese Welt. Wir sind energetische Wesen und besitzen einen Code. So wie jede Frucht und jede Pflanze Samen in sich trägt und dieser Samen oder Kern Informationen mit sich bringt und somit codiert ist, so sind auch wir es.
Wenn wir einen Apfelkern in den Boden pflanzen, so erwarten wir keinen Pflaumenbaum. Die Natur würde sich niemals vertun.
Wir Menschen sind nicht anders. Die Samen sind in uns angelegt, wir müssen sie nur erkennen und entfalten lassen. So wie ein Apfelbaum Sonne, Wasser und bestimmte Bedingungen braucht, um zu gedeihen, so brauchen wir auch bestimmte Bedingungen, um wachsen und blühen zu können.
WAS BRAUCHEN WIR MENSCHEN UM WACHSEN UND BLÜHEN ZU KÖNNEN?
1. ABLEGEN VON SCHULD UND SCHAM
Wir müssen aufhören uns schuldig zu fühlen. Die meisten von uns laufen, zumindest unbewusst, mit einem permanenten Schuld- und Schamgefühl herum. Wir fühlen uns schuldig Dinge falsch zu machen oder nicht zu können, wir schämen uns, weil wir Angst haben nicht zu genügen. Hier ist es wichtig mit einer Frage zu arbeiten:
Nach wessen Regeln bemesse ich, ob ich gut oder nicht gut genug bin?
Selbst wenn es die eigenen sind, woher kommen diese Regeln und setzt du die richtigen Maßstäbe?
Ein anderer destruktiver Glaubenssatz ist der, dass viele oft das Gefühl haben, für andere verantwortlich oder ihnen etwas schuldig zu sein.
Wenn wir das denken und danach handeln, dann vergessen wir, die Verantwortung bei dem anderen zu lassen. Denn nur wer Verantwortung für sich selbst übernimmt, kann über sich selbst hinauswachsen und seine Potenziale entwickeln. Das bedeutet nicht, dass wir andere nicht unterstützen oder für sie da sein sollen, aber eben nur so viel, wie es braucht und das ist meist weniger als wir denken.
2. SELBSTAKZEPTANZ UND SELBSTVERGEBUNG
Wir müssen in die Selbstakzeptanz kommen, ob es unseren Körper betrifft oder unseren Geist.
Häufig bremsen wir uns selbst aus, weil wir - auch hier passiert das meistens unbewusst- davon ausgehen, es nicht wert zu sein, nicht zu genügen oder es nicht zu schaffen.
Wir sehen nicht das, was wir bereits sind oder gemeistert haben, sondern häufig nur das, was wir noch nicht sind und wo wir hin wollen.
Zudem bestimmt der Massstab von anderen mehr unser Leben, als unser eigener. Wir schaffen es nicht bei uns zu bleiben und unseren Werten treu und uns selbst gegenüber integer zu sein. Meistens werden wir von folgenden inneren Fragen geleitet:
Wie kann ich mich nach aussen hin best möglich präsentieren, wie kann ich beweisen, dass ich alles unter Kontrolle habe?
Wir meinen immer möglichst keine oder wenig Fehler machen zu müssen, um nicht aufzufallen oder zu gefallen. Dabei entspricht es unserer menschlichen Natur zu scheitern und Fehler zu machen, um uns zu entwickeln.
Wir müssen also dahin kommen, das Gefühl der Selbstannahme und Selbstakzeptanz zu kultivieren. Dabei unsere eigenen Grenzen zu sehen und anzuerkennen. Uns aber auch für das, was wir bereits erreicht haben, zu würdigen. Wenn wir verstehen, dass das Leben ein Prozess ist und sich alles, was wir für unsere Entwicklung brauchen entfalten wird, können wir uns mehr in uns selbst wohlfühlen.
Es ist egal, wo wir gerade stehen im Leben. Es geht immer darum, dass wir uns auf unserem Weg und an dem Punkt, an dem wir uns befinden, anfangen selbst wertzuschätzen und uns jetzt schon als richtig empfinden, bevor wir ein bestimmtes Ziel erreicht haben.
3. TRÄUME UND SEHNSÜCHTE ERNST NEHMEN
Wenn wir die Selbstannahme und Selbstakzeptanz in uns kultiviert und entwickelt haben, kommen wir nicht mehr umhin, unsere Träume, Sehnsüchte und Bedürfnisse ernst zu nehmen. Jeder Traum, jeder Wunsch und jede Sehnsucht ist nicht ohne Grund in uns vorhanden. Sie sind die Sprache unserer Seele und wenn wir unsere innere Stimme nicht ernst nehmen, schneiden wir uns von der Kommunikation mit unserer Intuition und unserer Inspiration ab.
Jeder von uns hat zudem einen roten Faden in seinem Leben. Wenn wir diesen entschlüsseln, verstehen und als Qualität erkennen, kommen wir weiter mit unseren Werten und Zielen.
Die nicht wahrgenommenen Botschaften unseres Lebens und unseres Inneren, sind häufig der Grund, warum wir nicht glücklich, unzufrieden, depressiv oder sogar krank sind.
Glücklich mit sich selbst zu sein, heisst nicht glücklich mit dem Zustand zu sein, in dem man sich befindet. Aber zu akzeptieren und zu würdigen, dass man hier gerade steht. Von diesem Standpunkt aus, kann man dann die Veränderungen angehen, die man sich wünscht und die man braucht.
Wenn wir die Themen Liebe, (Selbst)Akzeptanz, Selbstwert kultivieren, statt uns in Kämpfe mit anderen oder gegen uns selbst zu verstricken, dann tragen wir irgendwann automatisch diese Eigenschaften in die Welt hinaus. Wir sind dann in der Lage auch andere zu lieben und ihren Wert zu erkennen.
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