KANN MAN GLÜCK LERNEN?
8.10.2020
Die Schule soll uns auf das Leben vorbereiten und uns mit Wissen versorgen, dass uns dazu befähigt, unser Leben zu gestalten. Diesen Auftrag nimmt sie leider nur wenig bis gar nicht wahr, denn zu einer guten Lebensvorbereitung zählt eine völlig andere Art der Wissensvermittlung.
Dennoch machen einige Schulen bereits den Anfang und haben seit einigen Jahren das Schulfach „Glück“ eingeführt.
Dieses Schulfach sollte meiner Meinung nach die Basis und Grundvorraussetzung jeder Schule sein, denn ehe wir komplexe Zusammenhänge lernen können, müssen wir uns in einer entspannten Atmosphäre befinden. Dazu gehören Werte wie Verständnis, Wertschätzung und das Schaffen von harmonischen Umständen ebenso dazu, wie das Erfahren von Selbstwirksamkeit, Selbstbestimmung und das Umgehen mit Stress, Krisen und Ängsten. Wenn wir diese Basis geschaffen haben, kann Wissen greifen und Kinder, aber auch Erwachsene, können sich entfalten, entwickeln, reifen und lernen.
Da die Schule es versäumt hat uns diese wichtigen und essentiellen Kernelemente des Lebens zu vermitteln, müssen wir es als Erwachsener nachholen. Der Spruch „was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ ist nicht nur veraltet, sondern trifft auch nach neusten neurowissenschaftlichen und epigenetische Studien nicht mehr zu. Wir sind sehr wohl in der Lage uns ein Leben lang zu verändern und Neues zu lernen.
Um zu verstehen, wie man ein gutes und glückliches Leben führen kann, muss man verstehen wie Glück „funktioniert“.
Glücklich Sein muss und kann man üben. Hier sind einige Impulse:
1. ICH WÄHLE GLÜCK
Glück hat nichts mit Zufällen oder günstigen Umständen zu tun, sondern mit Entscheidungen und einer Wahl, die wir treffen. Konkret heisst das, wir müssen uns entscheiden Glück zu wählen.
„Ich wähle es, mich bewusst auf das Schöne und Gute zu fokussieren.“
Wenn ich das verstehe und mich darin übe es bewusst umzusetzen, werde ich völlig andere Erfahrungen im Leben machen. Günstige Umstände oder günstige Fügungen des Schicksal gibt es zwar, aber man kann die Häufigkeit und Regelmäßigkeit beeinflussen. Das Leben funktioniert als Reflexion/ Spiegelung meiner inneren Gedanken, Einstellungen und emotionalen Erfahrungen.
2. ICH SCHÄTZE MICH SELBST UND ANDERE WERT
Glück hat etwas mit Wertschätzung zu tun. Fühle ich mich wertgeschätzt und bringe ich anderen Menschen, Umständen, Gegenständen und Situationen Wertschätzung entgegen? Wenn wir Wertschätzung für uns suchen, müssen wir Wertschätzung haben und geben.
„What you appreciate appreciates!“ Was du wertschätzt, wertschätzt dich zurück.
3. BEWUSST MOTIVATION AUFBAUEN
Bin ich motiviert mein Leben bewusst zu gestalten und motiviert zu führen? Wir haben in der Schule bereits gelernt, erst auf Druck von Außen zu handeln. Das hat aber mit wahrer Motivation nichts zu tun. Wenn wir Motivation und daraus resultierend Glück spüren wollen, sollten wir aus eigenem Antrieb Motivation aufbauen. Motivation baut man am besten auf, wenn man in dem, was man tut Sinn empfindet und wenn es einem Energie schenkt, statt zu nehmen.
Um Sinn zu empfinden muss man sich selbst (er)kennen, verstehen wer man ist und welche Ziele im Leben sinnvoll sind.
Aber auch die schönsten und besten Ziele im Leben erreichen wir nicht durch bloße Motivation, sondern vor allem durch die täglichen Gewohnheiten und Rituale. Dazu zählt, dass wir gesunde und gute Gewohnheiten etablieren, die uns helfen, bei der praktischen Umsetzung von allem, was wir vor haben und als sinnvoll empfinden. Es ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens, sich darin zu üben, seine Gewohnheiten zu verbessern und sich gezielt und planvoll damit zu beschäftigen.
Einsichten, Erkenntnisse und Wissen werden uns leider nichts nützen, wenn wir nicht üben und lernen alles Erkannte in die Tat umzusetzen.
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