WIE KÖNNEN WIR TROTZ ANGST UND ZWEIFEL UNSERER INNEREN WAHRHEIT FOLGEN?
29. Juni 2022
Wenn es um wichtige Lebensentscheidungen geht, sind wir es gewohnt, sie rational und durch logische Argumente zu treffen. Es muss also praktisch möglich sein. Auch wenn die Praktikabilität unserer Entscheidungen ein wichtiger Faktor ist, so gibt es noch einen anderen wesentlichen Faktor, der wichtiger ist: Was will unser Herz? Wonach sehnen wir uns, unabhänig von der Durchführbarkeit und den Risiken?
Wir alle haben Zugang zu einer inneren Stimme, die unsere Wahrheit kennt. Die weiß, wohin uns unser Weg führt, damit wir wachsen können und unser Herz sich am richtigen Platz fühlt. Dieser Platz liegt manchmal außerhalb unserer rationalen Hemisphäre und ist mit unseren Wünschen, Sehnsüchten und unserem Lebensziel verbunden. Unsere innere Stimme zeigt uns manchmal Handlungsoptionen auf, die nicht logisch sind und oft auch scheinbar keinen Sinn machen, weil die Hürden und die Gefahr, seine Sicherheit zu verlieren, zu groß sind.
Wie können wir diese Stimme erkennen?
Die Sprache der inneren Stimme kommuniziert mit uns durch unsere Gefühle und unsere Körperwahrnehmung. Wir alle hören und nehmen diese Stimme wahr, wenn wir eine bestimmte körperliche Reaktion spüren, zum Beispiel, wenn wir an etwas denken, irgendwo sind, mit jemand Bestimmten zusammen sind, eine Sehnsucht oder einen starken Wunsch haben, etwas Bestimmtes zu tun, zu lassen oder irgendwohin zu gehen. Man kann sie daran erkennen, wenn der Körper sich weit, leicht und beschwingt anfühlt oder sich zusammenzieht und man sich nicht so richtig wohl fühlt. Energie ist die Sprache der inneren Stimme.
Jeder kann diese Stimme wahrnehmen, nur hören wir dieser Stimme aus Angst oft nicht zu. Dabei gibt es immer einen Grund, weshalb sie mit uns kommuniziert. Sie ist in der Lage das große Ganze zu sehen und arbeitet idealerweise mit unserem Verstand zusammen, der die Praktikabilität einschätzen kann. Da sie das große Ganze sieht, sollte sie die Führung im Leben behalten, denn das große Ganze ist das, was unsere Seele braucht, das was das Herz erfüllt und uns somit mit Leben füllt. Es ist das, was für uns entscheidend ist, damit wir wachsen und gedeihen können. Hier geht es nicht um Vernunft, nicht um Sicherheit und nicht um Status. Es geht aber auch nicht darum, sich kopflos in etwas hineinzustürzen, sondern darum, beides zu verbinden: Seinem Herzen geduldig, ausdauernd und in mehreren praktischen Schritten, zu folgen.
Wir machen den Verstand oft zum Herrscher unsere Entscheidungen, weil wir nicht gut darin sind, unseren Gefühlen und Eingebungen zu vertrauen und sie als genauso wichtig einzustufen, wie die Praktikabilität und das Rationale. Dadurch hält uns der Verstand in Sicherheitszonen gefangen und oft auch von wahrer Lebensfreude und Wachstum ab.
Viele folgen ihrem Herzen nicht, sie träumen lediglich von ihren Wünschen und Sehnsüchten und lassen die Fantasie, Fantasie sein, weil ihnen die praktische Umsetzung zu unsicher, zu unrealistisch und zu utopisch scheint.
Dabei ist die Wahrnehmung darüber, ob etwas unrealistisch oder unsicher ist, nicht immer die korrekte Wahrnehmung, denn sie ist gefärbt von Ängsten, die aus unterschiedlichen Ursachen resultiert:
1. MANGELNDER SELBSTWERT
Ein mangelnder Selbstwert führt dazu, dass wir uns unbewusst selbst davon abhalten, wichtige Schritte zu unternehmen, um etwas in die Realität umzusetzen. Wir sind auf einer unbewussten Ebene davon überzeugt, dass uns dieses Glück nicht zur Verfügung steht.
2. LIMITIERENDE GLAUBENSSÄTZE UND VERLETZE INNERE KIND ANTEILE
Unsere tiefe, unterschwellige Angst, es nicht zu schaffen oder abgelehnt zu werden, können auf unbewusste Glaubenssätze zurück gehen, die wir aus irgendeinem Grund in der frühen Kindheit abgespeichert haben. Wir glauben, dass die Hürden auf dem Weg zum Glück zu groß sind und dass wir es nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen schaffen werden ans Ziel zu kommen. Das sind nur einige der unbewussten Überzeugungen, die uns steuern und nicht so handeln lassen, wie wir es gerne würden.
Gedanken, die auf Mangel ausgerichtet und tief in uns programmiert sind halten, uns davon ab, für uns uns unsere innere Wahrheit und Wünsche einzustehen und sie in die Tat umzusetzen. Einer der häufigsten verletzen Anteile unseres inneren Kindes hat damit etwas zu tun, dass wir uns emotional und physisch nicht sicher fühlen.
3. MENSCHLICHE URPROGRAMME UND URÄNGSTE
Ein Teil unseres Gehirns, das Reptiliengehirn oder der Hirnstamm, der auf Sicherheit und Anerkennung in der Gemeinschaft programmiert ist, hält uns davon ab, groß und großzügig zu denken. Unbewusst denkt es daher in uns: „Bleib dort wo du bist, da ist es sicher.“ Die Angst, emotional und finanziell nicht sicher zu sein, ist einer der häufigsten Gründe, warum so viele Menschen in ihrer Sicherheitszone bleiben. Wir Menschen haben uns zwar evolutionär weiterentwickelt und leben mittlerweile in Gesellschaften, in denen es viele Systeme gibt, die einen in Notsituationen auffangen und stabilisieren, doch die Urängste sind dennoch da. In den meisten Fällen würde es noch nicht einmal dazu kommen, dass wir sie brauchen. Dieses Urprogramm ist aber so tief in unserem Unterbewusstsein gespeichert, dass es uns schwer fällt, es zu durchbrechen. Der Clan oder das Dorf war früher überlebenswichtig, denn ohne die ressourcenbezogene und emotionale Unterstützung, waren wir aufgeschmissen und kaum überlebensfähig. Dieses Programm dürfen wir nun aber erkennen und durchbrechen.
Was können wir tun?
# Übernimm die Führung für dein Leben
Trete hervor und übernimm die Führung in deinem Leben wieder. Lass dich nicht von deinen Programmen steuern, sondern steure deine Programme. Im Grunde genommen dreht es sich immer ausschließlich darum, die inneren Programme zu erkennen, die verletzen inneren Kind Anteile zu heilen und sich nicht durch unbewusste Mechanismen und Ängste steuern zu lassen. Das ist etwas, das in der Tat nicht über Nacht passiert, sondern Arbeit und Geduld erfordert. Wenn wir allerdings nie damit anfangen, passiert auch nie etwas anderes. Dann bleiben wir dort wo wir sind: In unserer Sicherheitszone. Diese ist komfortabel, aber auch der Tod von Lebendigkeit, Wachstum und Freude.
# Stärke dein Urvertrauen
Ein gesundes Urvertrauen ins Leben und in sich selbst sind die Basis für Expansionen. Ohne diese Komponente schaffen wir es nicht, das Sichere loszulassen und dem Unbekannten zu folgen. Das kann man z.B. durch Wiederholung von bestärkenden Affirmationen oder durch unterschiedliche Meditationstechniken erreichen.
# Heile deine Beziehung zur Quelle
Wir Menschen brauchen hier auf der Erde Ressourcen, Geld, Liebe und Unterstützung von anderen Menschen. Es gibt allerdings noch einen andere Ressource, die in modernen Gesellschaften nicht mehr in Erwägung gezogen wird, weil wir nicht mehr daran glauben, dass etwas Transzendentales existiert, das uns gibt, was wir brauchen: Führung, Trost, Liebe. Das Vertrauen und der Glaube an diese Quelle wurde uns genommen, wodurch wir in diesem Bereich viele Blockaden entwickelt haben. Wenn wir uns aber daran erinnern, dass unsere Sicherheit nicht ausschließlich in der Hand von anderen Menschen und äußeren Gegebenheiten liegt, sondern wir unserer inneren Führung und der Quelle vertrauen können, kommt alles, fast schon auf magische Weise ins Fließen.
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